2. März 2010
Ich habe mein Engagement im Bürger Bündnis für Bildung
- BBB Ulm - beendet.
Diese Entscheidung möchte ich im folgenden begründen, denn ich gehörte am 17.10.2008 zu den
Gründungsmitgliedern und hatte zuvor als Mitglied des Arbeitskreises "Bildung"
in der "Lokalen Agenda 21 Ulm" lange auf die Gründung des BBB Ulm hingearbeitet.
Das Konzept für ein Ulmer Patennetzwerk
vom 21.1.2008 (Impulsgeber für BBB Ulm)
war das Ergebnis mehrjähriger Recherchen, die der AK "Bildung" mit Besuchen in
fast allen Ulmer KiTas, Bildungshäusern und Schulen angestellt hatte. Stets waren
wir dabei mit der Forderung nach besserer individueller Förderung der Kinder
konfrontiert worden. Nicht zu vergessen schließlich der Besuch in Nürnberg, wo
mit den Familienzentren (um KiTas als Keimzelle) Beispielhaftes erreicht wurde.
So fühlten sich die Gründer von BBB Ulm konzeptionell gut gerüstet und hatten
hohe Erwartungen an sich, und die Ulmer Öffentlichkeit hatte hohe Erwartungen
an BBB Ulm. Das öffentliche Interesse war groß: im Frühjahr 2009 hatten wir zeitweise
etwa 1000 tägliche Besuche auf unserer homepage http://www.bbb-ulm.de/,
am 11.6.2009 sogar einen Spitzenwert von 2408 Besuchen.
Indes schlug sich das öffentliche Interesse nicht in Beitrittserklärungen nieder,
und BBB Ulm erreichte auch nicht die selbst gesteckten Ziele:
Die vielen Initiativen in Ulm, die bereits erfolgreich Kinder und Jugendliche
begleiten, haben natürlich nicht darauf gewartet, dass sich eine weitere
Initiative gründet mit dem Ziel, sie alle zu vernetzen.
Anfragen um Zuschüsse zu Patenprojekten bei einschlägigen Stiftungen wurden
abgewiesen, z.T. mit Hinweis darauf, dass entsprechende Projekte in Ulm bereits
gefördert wurden oder werden; und dabei stand der erforderliche Eigenanteil
der Finanzierung ohnehin noch in den Sternen.
Das erfolgreiche Projekt "individuelle Lernbegleitung", dessen Finanzierung
im September 2010 endgültig ausläuft und um dessen Fortführung wir seit
Monaten ringen, konnten wir bis heute nicht retten.
Und dann kam der Moment, der mir den Alarm auslöste: Am 16. Februar 2010 sollte
ich im AK "Alt-Jung" über unsere "Erfolge mit Bildungspatenschaften" berichten.
Da wurde mir endgültig klar, dass wir den geweckten Erwartungen bisher nicht gerecht
geworden waren und es wohl auch in Zukunft nicht schaffen werden.
Der AK "Alt-Jung" ist die Nachfolge-Gruppierung von Kojala und wird vom ZAWIW
und der Stadt Ulm, Fachbereich Bildung und Soziales, Abt. ABI/SB (Ochsenhäuser Hof),
organisatorisch betreut. Dort wird gerade ein ganz praktisches Projekt vorbereitet,
nämlich die Betreuung von kleinen Schülergruppen der Sägefeld-Schule an jeweils
einem Nachmittag pro Woche. Ich beschloss, da mitzumachen - mit weit weniger
Zeitaufwand als bei BBB Ulm und mit praktischem Nutzen.
Auch dem AK "Bildung" der
Lokalen Agenda 21 Ulm möchte ich weiterhin angehören. Die Lokale Agenda 21
ist in Ulm das Modell der Bürgerbeteiligung schlechthin, sie hat ihren festen
Platz auch dank der Förderung und Anerkennung ihrer Arbeit durch den OB,
sie arbeitet nachhaltig und vorausschauend und wird den Erwartungen an sie
wohl auch im wesentlichen gerecht.
Und auch in einem anderen Projekt stellte sich - bei vergleichsweise geringem
Zeitaufwand - ganz von selbst ein schöner Erfolg ein: Seit Juni 2009 kochen ein
paar Hobbyköche mit Kunden des Ulmer Tafelladens einmal wöchentlich ein
Abendmenü. Das Projekt heißt "Kochtreff Ulmer Tafel"
und wir kochen dort am 11. März 2010 bereits das 30. Abendmenü.
Solche Projekte geben Zufriedenheit. Das kann man doch verstehen - oder?
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