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Leserbrief zu Erika Steinbach


"Auf dünnem Eis" - Kommentar von Elisabeth Zoll zu Frau Steinbach

SÜDWEST PRESSE vom 10.9.2010, S. 1

Elisabeth Zoll hat in ihrem Kommentar den politischen Flurschaden dieser Ewig Gestrigen treffend beschrieben - gut so! Was sie wohl nicht ermessen kann, ist die Wirkung auf die Betroffenen. Deshalb schreiben wir diese Zeilen.

Frau Steinbach hat keine authentische Biografie - im Gegenteil: als Kind eines Besatzungsoffiziers (nicht) zufällig in Polen geboren, maßt sie sich an, für die zu sprechen, die als Folge eben dieser Besatzung ihre Heimat verloren. Für die Betroffenen ist das verletzend. Längst sind fast alle in ihrer neuen Heimat zu Hause, haben die Demütigungen von damals längst überwunden, um nun diese erneute Demütigung durch das unsägliche Auftreten der Steinbach erleben zu müssen. Und viele Menschen beider Seiten haben sich längst in persönlichen Begegnungen versöhnt.

Wir waren über 40 mal in Ungarn, die Großeltern haben sich vor über 30 Jahren mit den neuen Besitzern ihres Hofes in einer wunderbaren Szene noch verbrüdern können, der pommersche Zweig unserer Familie war fast ebenso oft in Polen. Wir kennen viele, die Ähnliches erlebt haben, und niemand fühlt sich von der Steinbach vertreten - sondern gedemütigt, denn die Großherzigkeit der betroffenen Menschen beider Seiten wird durch die engstirnige Sturheit der ewig gestrigen Clique um Steinbach mit Füßen getreten.

Der BDV vertritt uns nicht! Er sollte sich endlich auflösen.

Mehr dazu auf unserer Europa Seite im Web: www.f-pieper.de/europa.html (mit Aufruf zum Mit-Unterzeichnen).

Maria Pieper (geb. in Vecsés bei Budapest) und Friedrich Pieper (geb. in Königsberg), zu Hause in Ulm.

(Der Leserbrief erschien am 23.9.2010 in der SWP, S. 20)