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Bericht vom 12. Jan. 2012, Lokalseite 11
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Ulm. Pizza ist lecker - und kinderleicht zu machen.
Das wissen jetzt Ulmer Kindergartenkinder. Sie haben am Markt
eingekauft und backen heute.
VERENA SCHÜHLY
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Tomaten, Pilze und Paprika kommen auf die Pizza.
Die Zutaten haben die Kinder auf dem Ulmer Wochenmarkt gekauft.
Foto: Volkmar Könneke
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"Hier gibt es aber viele Äpfel", staunt der Bub und lässt seinen Blick
über die Körbe mit den verschiedenen Sorten streifen. "Wir brauchen aber
gar keine Äpfel", meint das kleine Mädchen neben ihm und knufft ihm in
die Seite, "wir machen ja keinen Apfelkuchen, sondern Pizza."
Äpfel führen also auf die falsche Fährte.
Statt dessen stehen Tomaten, Champignons, Paprika, Basilikum, Schinken,
Käse und Mehl auf dem Einkaufszettel der Mädchen und Buben der Kita
"Ulmer Spatz". Und auch das ist nicht ganz richtig: Denn den Einkaufszettel
hat Friedrich Pieper vorbereitet, der als Hobbykoch und Opa eines der Buben
sich mit der ganzen Gruppe das Projekt "Pizza selber machen" vorgenommen hat.
Das läuft Hand in Hand mit der Aktion der Ulmer Marktleute, die alle
Kindergärten zu einem Besuch einladen, damit die Kinder die Produkte
und Erzeugnisse auf dem Markt kennen lernen. Belohnt werden die Kitas
mit Einkaufsgutscheinen im Wert von 20 Euro.
Neugierig zieht die Gruppe von Stand zu Stand. "Uäää - Karotten",
verzieht einer der größeren Buben das Gesicht. "Ich mag die aber",
hält ein Kleinerer dagegen. "Was ist denn das?" zeigt ein Mädchen
fragend auf eine Kiste mit Litschis. "Kakis sind anders: größer und
orange", ertönt es belehrend - allerdings sind gerade keine da.
Am Käse-Stand staunen die Jung-Spatzen über die Größe der Käselaibe.
Der Junge mit den stärksten Muckis darf anschließend die Tüte tragen,
in der fast ein Kilo Käse ist. Der wird heute von Hand gerieben -
und kommt auf die Pizza. Friedrich Pieper hat versprochen, den
vorbereiteten Hefeteig und die Tomatensoße mitzubringen. Den Rest
übernehmen die Kinder: Gemüse schnippeln, Pizza belegen, Käse drüber
und ab auf den heißen Pizzastein. Außerdem sind alle schon gespannt,
wie das Ergebnis schmeckt.
Den einzigen Nachteil hat Piepers Enkel schon erkannt: "Schade,
dass man auf Pizza keine Süßigkeiten drauf tun kann." Ansonsten aber
haben die Kinder gestern auf dem Markt Süßes nicht vermisst. Die
Händler sind spendabel: Jedes Kind bekommt eine Karotte, ein
buntes hartgekochtes Ei und eine Scheibe Gelbwurst. "Hmm, lecker."
Erscheinungsdatum: Donnerstag, 12.1.2012
Quelle:
http://www.swp.de/
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